Einschellen Sieben

6. Januar 2023

Fast schon traditionelle begann auch dieses Jahr unsere Fasnachtszeit mit dem Einschellen in Sieben. Ein Umzug, der so manchen Gnominnen und Gnomen bestens kennt. So verwundert es auch nicht, dass in den Tagen vor diesem kalten Freitagabend weit in die Niederungen der Keller hinabgestiegen wurde und zwischen verstaubeten Kisten und Mottenschränken nach den fein säuberlich verpackten Masken, den Gnomengewändern und dem ganzen sonstigen Brimborium gesucht wurde. Flott strömten wir dann auch aus allen Himmelsrichtungen daher und in Auto, Bus, Poschti und Zug traf Mann und Frau auf Gnomen. An dieser Stelle möchten wir uns noch für die einzelnen Konfettis entschuldigen, welche vorzugsweise in den öffentlichen Verkehrsmitteln ihre letzte Ruhe fanden. Wir waren wirklich bemüht.

Zack und wir waren da. Einmal mehr durften wir die kalte Nachtluft von Siebnen schnuppern. Doch was war das… unser beinahe Stammlokal, war dunkel und verlassen. Was blieb uns also anders übrig, als eine alternative anzusteuern. Die wurde in schliesslich rasch gefunden und flott belegte die Gnomenschar etwa die Hälfte des Lokales. Auch hier möchte ein Dank an die äusserst stabilen und reisfesten Nerven der Bedienung, ja wir meinen dich im Katzenkostüm, ausgesprochen sein. Wir wissen, dass wir manchmal keine einfache Kundschaft sind. Du hast das grossartig gemacht.

Und Schwups ging es bereits los. Wir gehören ja fast schon ein bisschen dazu in Sieben. In Fussballersprache ausgedrückt, quasi zur Startelf. So durften wir daher früh, mit der Nummer 12, los. Dies hat uns ungemein gefreut. Maske runter und Vollgas. Vor uns stimmte die Gugge einen Klassiker nach dem anderen an und das Publikum trug seinen Teil dazu bei. Wie immer wurden wir freudig von den Zuschauern begrüsst und mit einem kleinen Tänzchen zum kurzweiligen Verbleib animiert. So erstaunt es nicht, dass nach dem Umzug viele Säcke leer waren und wir beinahe nichts mehr zum verteilen hatten.

 

Nach dem Umzug wohnten wir dem traditionellen Fahnenaufzug der Zünfte bei. Anschliessend liessen wir den Abend gebührlich ausklingen. Selbst hier vermochten wir für Stimmung zu sorgen. Gemeinsam mit dem hauseigenem Unterhaltungsduo stimmten wir italienische Klassiker an, schwangen das Tanzbein und schunkelten Arm in Arm mit der Dorfbevölkerung. Alles in allem ein rundum gelungener Abend. Wie wir daher kamen, verliessen wir am Ende Sieben, in alle Himmelsrichtungen mit jedweglichem Gefährt. Sieben, wir freuen uns schon auf das Einschellen 2023…


 

     

Gossauer Fasnachtsumzug

5. Februar 2023

Ganz nach dem Motto «Aus der Region für die Region», «Lokal ist phänomenal» oder «Das Gute liegt so nahe» ging es diesen Sonntag nach Gossau. Ein uns bekannter Umzug, den wir in den letzten Jahren nicht so fleissig besuchten, wie manch ein anderer. Umso grösser war daher die Vorfreude, da Gossau vor allem für seine lange Umzugsstrecke und grosses Publikum, uns noch in allerbester Erinnerung war.

So manch ein Gnom mag an diesem Sonntagmorgen aufgestanden sein, hat prüfend einen Blick zum Himmel geworfen und war sich sicher, heute gibt es schönes Wetter. Doch in Gossau angekommen war dies leider nicht der Fall. Es erwarte uns eine nette klimatische Überraschung aus Schnee und Regen. Da wir für einmal mit einer ganz tiefen Nummer, der 43, ins Geschehen eingreifen würden, waren diese Umstände nicht sonderlich hilfreich. Abwechslung und Zeitvertreib waren also gefragt. So stiess man noch auf einen Geburtstag an, der Nachwuchs übte sich im Garettäle oder stattete den umliegenden Wagen einen Besuch ab.

Mit ganz viel Verspätung und gut durchgefroren ging es schliesslich auch für uns los. Zugegeben auf den ersten Schritten wirkten wir etwas klein und fehl am Platze. So hatten wir vor und hinter uns Fasnachtswagen. Die Erbauer widmeten sich diesem Jahr ganz dem Motto, grösser, lauter und höher hilft und nützt viel. Lange Rede kurzer Sinn, für einmal tanzten wir, auf den ersten Meter, nicht zu den uns bekannten Klängen einer Guggenmusik. Nein, in Gossau wurde das Tanzbein zu krassen Beats geschwungen. Und sind wir schon bei den Anglizismen angekommen, es war ein bisschen strange am Anfang. Es looked aber eigentlich noch recht nice mit der Maske. Ein besonders angetaner Gnom, gönnte sich sogar ein kleines Konfettibad, in der Badewanne eines solchen Wagens. Das hat Herr und Frau Gnom auch selten gesehen.

Wirkte der Umzug zu Beginn etwas schleppend und ausgedünnt, sollte uns Gossau bald eines Besseren belehren. Auf einmal waren die Strassen rappelvoll und wir kamen kaum aus unserem Geschäft heraus. Ein Schnäpschen hier, ein Gnomentaxi da, Kundschaft für das Bett dort, jetzt war gutes Gnomenhandwerk gefragt. Zeitweise verloren wir etwas den Anschluss an den Umzug, doch davon liessen wir uns nicht beirren. Schliesslich sind wir die Gnomen. Die Passanten harrten aus und dafür sollten sie belohnt werden. Daher sah man Gnomen an Strassenlaternen tanzen, Kinder wurden auf dem Rücken spontan entführt und selbst der Kreisel, ja genau der Gossauerkreisel, war von den Gnomen nicht sicher.

 

Solange wir auf Umzug warteten, desto rascher waren wir wieder weg. Sorry Gossau, das hat nichts mit dir zu tun. Wir waren einfach nur nass und uns war kalt. Aber hey, vielen Dank für diesen Umzug. Er war mehr als nur jede Minute wert. Wir kommen gerne wieder. 


 

     

Herbstanlass

23. September 2023

Retraite 2023

 

Gut gelaunt und in froher Erwartung traf sich am Samstagmorgen, 23. September 2023, eine Mehrheit der Gnomen im neu erstellten Pfadiheim St. Martin in St. Gallen zu einer ganztägigen Retraite. Beim Eintreffen erwarteten uns Kaffee und Gipfeli – und für die einen war der bereitgestellte Orangenjus der bessere Morgen-Muntermacher.

Nach den Begrüssungsworten von Vize-Präsi Dani wurden zuerst einmal die Erwartungen der Teilnehmer/innen eruiert und auf farbigen Karten festgehalten. Mit Unterstützung von Stef, langjähriges Mitglied und Pädagoge, wurde in einem ersten Schritt - anhand einiger weniger ausgewählter Statutenparagraphen - eine Auslegeordnung von zu besprechenden Themenfeldern erarbeitet. Bereits diese Gruppenarbeit generierte so manch eine überraschende und hitzig geführte Debatte. Die Ergebnisse wurden alsdann im Plenum vorgestellt und wiederum visualisiert.

Nach einem einfachen, aber guten Mittagessen, bereichert durch einen guten Tropfen Wein, das eine oder andere Bierchen und feinen Kuchen, wurde die Arbeit fortgesetzt, indem die Themenfelder – wiederum in neu zusammengesetzter Gruppenrunde – in Teilbereiche unterteilt wurden. Mittels farbiger Klebe-Punkte setzten die Mitglieder alsdann klare Prioritäten in Sachen Bedeutung und Wichtigkeit der aufgelisteten Teilbereiche hinsichtlich deren weiterer Beratung und Bearbeitung. So entstand eine farbenfrohe Themenlandschaft.

Um insbesondere für die kommende Fasnacht 2024 gewappnet zu sein, wurde der vielschichtigen Thematik «Umzugsgestaltung» eine hohe Priorität beigemessen. So wurden nicht nur (wichtige) Details wie Anzahl Umzüge, Klärung Besammlungsort und Anreise an den Umzugsort besprochen, sondern auch das Erscheinungsbild der Gnomen (was beinhaltet die Grundausrüstung, was ist tolerierbar und was wird nicht gern gesehen). Die kontrovers geführte Diskussion zeigte auf, wie vielfältig Meinungen und Ansichten sein können.

Auch wenn die Retraite - aus zeitlichen Gründen - noch nicht allzu viele Ergebnisse zu generieren vermochte, so vermochte sie doch aufzuzeigen, dass zur Erhaltung und Weiterentwicklung der «Abtwiler Gnomen» zahlreiche Themen einer weiteren Bearbeitung bedürfen, teils im Gnomenrat und teils in noch zu gründenden Arbeitsgruppen. Eine Arbeitsgruppe wurde bereits definitiv ins Leben gerufen: «OK Jubiläum 2025». Der 30-jährige Geburtstag der Gnomen (Gründung 1995) soll im Rahmen eines öffentlichen Festanlasses gebührend gefeiert werden und auch die Mitglieder gönnen sich ein eigenes Geburi-Geschenk in Form einer voraussichtlichen Reise.

 

Christof (Mitglied OK)


 

     

Gnomenchlaus

25. November 2023

 

Am 25. November 2023 traf sich eine grosse Schar an Gnomen zu abendlicher Stunde, bei eher «frischen» Temperaturen und teils leichtem Schneefall im ‘Abtwiler Farnenwald’, um im Rahmen der traditionell im Freien durchgeführten Chlausfeier, die Aufnahme von Neumitgliedern zu zelebrieren.

Von Beginn weg gut ausgerüstet mit «Gnomen-Handschuhen» (oder waren es – mit Konfetti gefüllte – Backofenhandschuhe 😊) mussten die vier designierten Neumitglieder Janina, Elena, Bachi und Livio anhand eines übergrossen «Kroki’s» den Weg durch den finsteren und «ganz leicht» durchnässten Wald (die Fackeln wurden aus Kostengründen eingespart oder brachte sie OK-Chef Jöni einfach nicht zu brennen…?) zur grossen Gnomen-Feuerstelle finden und unterwegs – an markierten Stellen – die Zutaten für die spätere Suppe zusammensuchen.

Am grossen Feuer angelangt (danke Dani), wurden wir erst einmal gestärkt mit einem feinen Gnomenschnäpsli, welchen die «Täufling-Anwärter» zu kredenzen hatten, was sich – mit den ganz leicht zu grossen Handschuhen – als keine allzu leichte Aufgabe herausstellte und so kam auch der Waldboden in den Genuss unseres lieblichen Schnapses…

Als nächste Aufgabe hatten die «Täufling-Anwärter» eine nährhafte und wärmende Gemüse-Suppe - auf einer noch selbst einzurichtenden Feuerstelle - zuzubereiten. Okaj, grundsätzlich kein «Hexenspiel», aber mit solchen Handschuhen z.B. Rüebli oder Lauch rüsten? Tja, die feinmotorischen Fähigkeiten wären gefragt gewesen… 😊). Nach dem - gefühlten - 20. Bouillon-Töpfli meinte ‘Chefkoch’ Livio, dass die mit dünnen Nüdeli verfeinerte Suppe Gourmetniveau erlangt habe und so ging es an die Verkostung der Suppe durch die Gnomen. Und dann passierte was, was ganz eigenartig und komisch war und vermutlich für immer ein Geheimnis bleiben dürfte: die Suppe brannte mehr als nur «mexikanisch-feurig» im Mund der Gnomen und war damit kaum geniessbar… Tja, bei dieser Aufgabe gewannen die «Täufling-Anwärter» nicht viele Sympathiepunkte und die Aufnahme schien gefährdet zu sein…

Auch bei der nächsten Aufgabe, die Abfrage von «Gnomen-Wissen», vermochten Livio, Bachi, Janina und Elena nicht allzu viele Bonus-Punkte zu gewinnen. Obwohl ja die Fragen leicht (oder zumindest mehr oder weniger leicht) schienen (z.B. welcher Gnom verlor die Schuhsohle am Umzug in Siebnen oder welcher Gnom «zelebrierte» in der letzten Fasnacht den Song ‘Volare’ auf eindrückliche Weise…).

Dieser aus den 90iger stammende Hit ‘Volare’ bot denn auch gleich eine gute Überleitung zur nächsten Aufgabe, wo es darum ging, die gesanglichen Fähigkeiten der «Täufling-Anwärter» auf die Probe zu stellen. Anhand des allseits bekannten, deutschen Volksliedes «Lustig ist das Zigeunerleben», ergänzt mit sieben – von den Mitgliedern gerufenen – «Gnomen-Begriffen», wurde den «Täufling-Anwärtern» erneut eine riesige Chance gewährt, sich von ihrer besten Seite zu präsentieren. Doch was alsdann gesanglich daher kam… naja, sagen wir es mal positiv: für die «Chanson Eurovision» genügt es noch nicht ganz, eher für ein Festival von Waldeulen… (😊).

Da die «Täufling-Anwärter» zwar nicht allzu viele Aufgaben gut, aber dennoch clever, gemeistert und damit die Gunst der Gnomen gewonnen hatten, sprachen sich alle für die Aufnahme von Elena, Janina, Bachi und Livio aus (Glück gehabt 😊).

Und so stand das «Taufgelübte» an. Doch zuvor durften die Täuflinge noch einen passenden Paten auswählen (welcher sich - den abgegebenen «Satzungen» gemäss - in der kommenden Fasnachtssaison auf zahlreiche «Belohnungen» seitens des Täuflings freuen darf…).

Nach einer «besinnlichen» (?) Gedenkminute, würdig-stimmungsvoll umrahmt vom Song «Ameno» (Era) legten die Täuflinge das Taufgelübte ab, indem sie auf Fragen des Zeremonienmeisters mit «Ja, ich will» antworteten (und ja, so kommen z.B. alle Gnomen beim ersten Umzug zu einem genussvollen Einstandsumtrunk der Täuflinge 😊).

Und so stand der eigentliche Taufakt an; jeder Täufling wurde mit den Worten:

«Mit dem hütige Obet leisch du dis armseligi, bünzlige zivile Läbä ab und ab sofort heissisch du Gnom…….»

und einem chnorrigen und mit Hanf und Spinnen «geschmückter» Taufstab (analog eines Ritterschlages» ins Gnomendasein aufgenommen, abgerundet mit einem tüchtigen «Taufwasserschwall» (aus Konfetti). Abgeschlossen wurde der Taufakt mit der feierlichen Übergabe der Masken und standesgemäss einem feinen Glas (oder war es ein Becher?) Schämpis. Herzlich willkommen in der Gnomenclique: Livio, Bachi, Elena und Janina!

Mit Glühwein, hin und wieder einem Gerstensaft, Chlaussachen (Nüssli, Mandarinli, Schöggeli, etc.) und zu späterer Stunde mit Wienerli und Brot ging um Mitternacht ein unterhaltsamer, aber witterungsbedingt kühler Gnomenchlaus zu Ende. Vielen Dank dem OK bzw. Umzugschef Jöni.

 

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